Fellwechsel beim Hund - Darauf musst du achten

Täglich musst du mit dem Staubsauger durch die Wohnung wirbeln, weil alles voll mit Fellbüscheln ist. Das Problem kennt fast jeder Hundebesitzer:

Es ist wieder Fellwechsel Saison.

In diesem Beitrag erkläre ich dir wann der Fellwechsel stattfindet, was du beachten solltest und wie du deinen Liebling dabei am besten unterstützt.

Hier geht’s zum ersten Abschnitt.

Inhalt

Wann der Fellwechsel stattfindet

Der Fellwechsel beim Hund ist ein ganz natürlicher Prozess, der im Allgemeinen zweimal im Jahr stattfindet – im Herbst und im Frühjahr. Der genaue Zeitpunkt ist abhängig von der Tageslichtlänge und der Temperatur. Bei uns in Deutschland findet er daher z.B. zu einem anderen Zeitpunkt statt, als in Norwegen.

Wenn die Tage im Herbst kürzer und die Temperaturen kühler werden, beginnt der erste Fellwechsel. Der Fellwechsel im Frühjahr wird durch längere Tage und wärmere Temperaturen ausgelöst. Der gesamte Fellwechsel dauert normalerweise etwa sechs bis acht Wochen und ist dann abgeschlossen.

Einflussfaktoren für den Fellwechsel

Es gibt einige Faktoren, die den Fellwechsel beeinflussen können.

Ältere Hunde haaren in der Regel mehr und länger als jüngere Hunde. Kastrierte Hunde können einen intensiveren Fellwechsel haben als unkastrierte Hunde. Hündinnen haaren oft direkt vor der Läufigkeit. Hunde mit viel Unterwolle haben ebenfalls einen intensiveren Fellwechsel.

Einige Hunderassen wie der Pudel haben keinen klassischen Fellwechsel. Ihr Haar wächst das ganze Jahr über und muss regelmäßig geschoren oder getrimmt werden muss. Daher müssen viele Pudel zum Hundefriseur. Einige Pudelbesitzer schaffen sich auch eine eigene Schermaschine für Pudel an. Dadurch sparen sie sich den Besuch.

Hunderassen ohne Fellwechsel

Es gibt einige Hunderassen, die als sogenannte „nicht-haarende“ Rassen bezeichnet werden, weil sie keinen klassischen Fellwechsel haben und ihr Haar nicht oder nur sehr langsam ausfällt. Stattdessen müssen sie regelmäßig geschoren oder getrimmt werden, um das Fell kurz und gepflegt zu halten. Einige dieser Rassen sind der Pudel, Malteser und Yorkshire Terrier.

Der Pudel hat lockiges, dichtes Fell, das langsam wächst und nicht ausfällt. Deshalb muss er regelmäßig geschoren oder getrimmt werden, um das Fell kurz und gepflegt zu halten.

Der Malteser hat langes, seidiges Fell, das kontinuierlich wächst und nicht ausfällt. Auch er muss regelmäßig getrimmt und gebürstet werden, um das Fell in gutem Zustand zu halten.

Der Yorkshire Terrier hat langes, glattes Fell, das ebenfalls kontinuierlich wächst und nicht ausfällt. Auch er muss ebenso regelmäßig getrimmt und gebürstet werden, um das Fell kurz und gepflegt zu halten.

So unterstützt du deinen Hund im Fellwechsel

Du solltest im Fellwechsel besonders auf die Fellpflege und die Ernährung achten. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten ist eine effektive Methode, um das Fell zu pflegen und den natürlichen Prozess des Fellwechsels zu fördern.

Ein Pfotentrimmer für Hunde kann während der Fellpflege eine super Unterstützung sein. Damit kann langes Fell in den Zwischenräumen der Pfoten gestutzt werden.

Dabei kannst du deinen Vierbeiner nicht nur von losen Haaren befreien, sondern gleichzeitig die Durchblutung der Haut verbessern und Unreinheiten oder Parasiten wie Zecken, Flöhe oder Ekzeme erkennen. Am besten gewöhnst du deinen Hund bereits in jungen Jahren an das regelmäßige Bürsten, um ihm eine angenehme Pflege zu ermöglichen und ihm das Vertrauen in deine Berührungen zu stärken.

fellpflege im fellwechsel

Jeder Felltyp ist anders

Die Art der Fellpflege richtet sich nach dem Felltyp deines Hundes. Es gibt fünf verschiedene Hundefell-Typen: langhaarig, drahthaarig, seidig, lockig und glatt. Hunde mit gelocktem oder nicht-haarendem Fell solltet ihr zwei- bis dreimal pro Woche bürsten, während Hunde mit seidigem Fell täglich gebürstet und gekämmt werden sollten. Bei drahthaarigen, glatthaarigen oder langhaarigen Rassen mit viel Unterwolle empfiehlt sich eine wöchentliche Fellpflege mit einer passenden Bürste.

Je nach Rasse und Felltyp kannst du verschiedene Bürsten und Kämme verwenden, um deinen Hund bestmöglich zu pflegen.

Für langhaarige Hunde wie den Australian Shepherd eignen sich beispielsweise Bürsten oder Kämme mit langen und abgerundeten Zähnen, um Haarverlust durch herausreißen zu minimieren.

Rauhaarige Rassen sollten dagegen mit kurz gezahnten Bürsten und Kämmen gepflegt werden.

Für Hunde mit dichter Unterwolle ist eine grobe Hundebürste oder eine so genannte Zupfbürste ideal, um die abgestorbenen Haare auszubürsten und das Fell gesund zu halten.

Mit einem professionellen Pflegewerkzeug wie dem FURminator seid ihr auf jeden Fall auf der sicheren Seite und könnt für jeden Felltyp die passende Bürste finden.

Fellwechsel beim Hund

Die Ernährung im Fellwechsel

Eine ausgewogene Ernährung ist für deinen Vierbeiner in jeder Phase seines Lebens wichtig. Während des Fellwechsels benötigt er aber besonders viel Eiweis und Nährstoffe.

Hochwertiges Futter mit einem hohen Eiweißgehalt, sowie ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen, unterstützt den Hautstoffwechsel und fördert ein gesundes Fellwachstum. In dieser Zeit kannst du zusätzlich auf spezielle Futterzusätze zurückgreifen, welche das Fellwachstum unterstützen.

Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B, Zink und Biotin, zum Beispiel in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, kann das Wachstum der Haare fördern und für ein glänzendes, gesundes Fell sorgen. Zusätzlich kann die Zugabe von Distel-, Hanf- oder Leinöl für eine zusätzliche Unterstützung des Fells und der Haut sorgen. Es ist jedoch wichtig, die empfohlene Menge an Nahrungsergänzungsmitteln und Ölen nicht zu überschreiten und vor der Gabe immer einen Tierarzt zu konsultieren.

lachsöl als unterstützung

Diese Öle sind gut für den Fellwechsel

Lachsöl, Leinöl und Hanföl sind drei sehr wertvolle Öle. Ich verwende Lachsöl täglich bei meiner Hündin. Im Fellwechsel und auch darüber hinaus sind alle drei eine sehr gute Wahl. Denn:

Lachsöl fördert nicht nur ein glänzendes Fell, sondern auch den Stoffwechsel und den Knochenaufbau, während es gleichzeitig Haarausfall vorbeugt und den Cholesterinspiegel senkt.

Kaltgepresstes Leinöl ist bekannt für seine entzündungshemmende Wirkung und die Stärkung des Immunsystems, und es sorgt auch für einen gesunden und natürlichen Fellglanz.

Hanföl ist ein pflanzliches Öl, das wertvolle Vitalstoffe enthält und bei Hautproblemen wie einem glanzlosen Haarkleid, Schuppen, trockener Haut oder Juckreiz helfen kann.

Natürlich kann man das nicht grundsätzlich immer behaupten. Bei deinem Hund muss in irgendeiner Form ein Mangel vorliegen, damit die Öle etwas bewirken. Im Fellwechsel ist das häufig der Fall.

Wenn Symptome wie Hautreizungen oder Schuppen auftreten, können dies Mangelerscheinungen sein.

Mögliche Fellwechsel-Komplikationen

Während des Fellwechsels können bei deinem Hund verschiedene Komplikationen auftreten.

Dazu gehören Hautirritationen, Juckreiz, Haarausfall oder sogar Entzündungen der Haut. Die häufigste Komplikation ist die Bildung von Fellknäueln, auch als Verfilzungen bekannt. Diese entstehen durch das Verknoten des losen Fells.

Verfilzungen können zu Schmerzen und Unwohlsein beim Hund führen und sogar zu Hautirritationen oder Entzündungen führen. Es ist daher wichtig, den Hund regelmäßig zu bürsten, um Verfilzungen zu vermeiden.

Der Fellwechsel wird in einigen Fällen von Parasiten ausgenutzt. Da dein Vierbeiner dann geschwächt ist können sich Flöhe und Zecken einfacher einnisten. Zusätzlich können sie sich leichter im losen Fell verstecken und ihn beißen, was zu Juckreiz und Hautirritationen führen kann. Deshalb ist es wichtig, den Hund regelmäßig auf Parasitenbefall zu untersuchen und gegebenenfalls zu behandeln.

In seltenen Fällen kann der Fellwechsel auch zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, wie beispielsweise einer Autoimmunerkrankung oder einer Hormonstörung. In diesem Fall solltest du deinen Hund zum Tierarzt bringen und untersuchen lassen!

Fellwechsel FAQ

Hunde haaren am meisten im Frühling und im Herbst, wenn sich das Fell an die veränderten Temperaturen anpasst. Während des Fellwechsels kann es sein, dass der Hund vermehrt Haare verliert. Je nach Rasse und individuellem Fellzyklus kann dies zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten dauern.

Ein regelmäßiges Bürsten, Baden und Füttern von hochwertigem Futter und Nahrungsergänzungsmitteln, die reich an Eiweiß, Vitamin B, Zink und Biotin sind, können helfen, den Fellwechsel beim Hund zu unterstützen.

Ja, der Fellwechsel kann für Hunde anstrengend sein, da es eine große Belastung für ihren Körper darstellt. Der Organismus muss neue Haare bilden und gleichzeitig alte Haare abstoßen, was den Stoffwechsel und das Immunsystem des Hundes beanspruchen kann.

Im Allgemeinen beginnt der Fellwechsel im Frühjahr und Herbst, wenn sich das Wetter ändert und die Tage länger oder kürzer werden. Hunde verlieren im Frühjahr ihr Winterfell und im Herbst ihr Sommerfell. Das kann sich aber bei einigen Rassen unterscheiden.

Der Fellwechsel beim Hund wird durch Hormone ausgelöst, die von der Schilddrüse und der Hypophyse produziert werden. Es gibt auch äußere Faktoren wie Temperatur und Tageslänge, die den Fellwechsel beeinflussen können. Bei einigen Hunderassen kann auch der Wechsel der Jahreszeiten und der Lichteinfall den Fellwechsel auslösen.

Der Fellwechsel beim Hund dauert zwischen zwei und vier Wochen, kann aber je nach Rasse und individuellen Faktoren variieren. Hunde mit doppelter Fellbeschaffenheit wie Huskys können einen längeren Fellwechsel von bis zu sechs Wochen haben. Regelmäßiges Bürsten und Pflegen ist während des Fellwechsels wichtig, um das abgestorbene Fell zu entfernen und das Wachstum des neuen Fells zu fördern.

Mein Fazit zum Fellwechsel beim Hund

Der Fellwechsel ist ein natürlicher Prozess. Er findet zwei mal jährlich – im Herbst und im Frühling statt. In der Regel macht er keine Probleme.

Bei manchen Hunden kann es zu Komplikationen kommen.  Diese können durch die richtige Fellpflege und ausgewogene Ernährung vorgebeugt werden. 

Bei leichten Komplikationen kannst du viel selber machen. Bei starken Komplikationen solltest du aber mit deinem Hund zum Tierarzt. 

Bitte immer das Wohl des Hundes im Hinterkopf behalten!

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